Neubaugebiet Jugendherberge
Wir wollen nicht verhindern. Wir wollen mitgestalten!

AKTUELLES


#lindlarlike aktuell | Ausgabe 4a

vom 30. November 2022

Eine kurze Einordnung von dem, was wir bislang erreicht haben - und wie wichtig die Beteiligung der Lindlarerinnen und Lindlarer gerade jetzt ist




#lindlarlike aktuell | Ausgabe 4 vom 24. November 2022

Workshop Verkehr und Wasser am 6. Dezember 2022 / Hydrologisches Gutachten - warum so geheimnisvoll? / Lindlar bereits jetzt Spitzenreiter beim Wohnungsbau in Oberberg



 

 #lindlarlike aktuell | Ausgabe 3 vom 3. August 2022

Verkehrsgutachten - Vorstellung am 11. August / Und noch ein Baugebiet - "Am Ufer" / Explodierende Baukosten / Ein Jahr nach der Flut




#lindlarlike aktuell | Ausgabe 2 vom 15. Juli 2022


Verkehrsgutachten - Infoveranstaltung statt Workshop




#lindlarlike aktuell | Ausgabe 1 vom 28. Januar 2022

Aktuelle Informationen rund um #lindlarlike





#lindlarlike Medieninfo vom 28. Januar 2022: Für eine faire und nachhaltige Gemeindeentwicklung





#lindlarlike aktuell | Ausgabe 6 vom 22. November 2021

Aktuelle Informationen rund um #lindlarlike



 

#lindlarlike aktuell | Ausgabe 5 vom 7. Oktober 2021

Aktuelle Informationen rund um #lindlarlike





#lindlarlike aktuell | Ausgabe 4 vom 3. September 2021

Aktuelle Informationen rund um #lindlarlike




#lindlarlike aktuell | Ausgabe 3 vom 9. August 2021

Aktuelle Informationen rund um #lindlarlike




#lindlarlike stellt Bürgerantrag 

Bürgerinitiative unterbreitet Vorschläge für eine umfassende Bürgerbeteiligung rund um das Baugebiet Jugendherberge





Medieninfo vom 11. Juli 2021 zum Bürgerantrag Starkregenrisikomanagement

„Extremwetterereignisse müssen jetzt mitgedacht werden“


Nach Überschwemmungen in Bolzenbach und Altenrath: Bürgerinitiative #lindlarlike fordert ein Starkregenrisikomanagement für das Neubaugebiet Jugendherberge | Bürgerantrag eingereicht


Die Bürgerinitiative #lindlarlike hat nach den Überflutungen durch Starkregen am vergangenen Donnerstag in Bolzenbach und Altenrath einen Bürgerantrag gemäß § 24 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen bei der Gemeinde Lindlar eingereicht. Darin fordert die Initiative eine Analyse und die Konzeption eines Starkregenrisikomanagements in Lindlar mit Blick auf das geplante Neubaugebiet Jugendherberge. „Die zahlreichen Fotos und Videos der Überschwemmungen in den sozialen Netzwerke sind erschreckend“, sagt Christian Kleff, Sprecher von #lindlarlike. „Zahlreiche Häuser sind beschädigt worden. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Feuerwehr und einer funktionierenden Nachbarschaftshilfe konnte das Schlimmste verhindert werden. Aber das war nicht der letzte Starkregen.“


Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) wertet die Klimaprojektionsdaten des DWD für NRW aus. Diese Klimaprojektionen sagen bezogen auf die kommende Zeitperiode bis 2050 unter anderem aus, dass Extremwetterereignisse wie Hitze, Sturm, Starkniederschläge oder Hagel mit großer Wahrscheinlichkeit häufiger und in höherer Intensität auftreten werden. „Der vergangene Donnerstag hat gezeigt, dass Teile Lindlars bereits jetzt extrem gefährdet sind – und diese liegen in unmittelbarer Nachbarschaft des geplanten Neubaugebiets Jugendherberge“, so Kleff. Die vorgesehene extreme Verdichtung des Baugebiets in der gegebenen Hanglage steigere die Gefahrenlage für Bolzenbach und Altenrath durch Flächenversiegelung noch einmal um ein Vielfaches. „Davor darf die Lindlarer Politik nicht die Augen verschließen. Es geht hier um die Sicherheit von Lindlarerinnen und Lindlarern. Da müssen parteipolitische Prestigeprojekte im Zweifel hintenanstehen. Extremwetterereignisse müssen jetzt mitgedacht werden.“


#lindlarlike setzt sich dafür ein, dass das Baugebiet Jugendherberge ganzheitlich mit all seinen Konsequenzen für die Gemeinde Lindlar und seine Bürgerinnen und Bürger betrachtet wird. „Wir brauchen hier von Beginn an einen transparenten Prozess mit einer umfassenden Bürgerbeteiligung. Solche Planungen müssen raus aus den Hinterzimmern der Lindlarer Parteien. Alle Argumente müssen auf den Tisch – und dann soll sachorientiert entschieden werden anhand eines zentralen Kriteriums: Was ist gut für Lindlar?“


Wenn beispielsweise jetzt schon Regenrückhaltebecken in Bolzenbach überliefen oder Hänge in Böhl abrutschten mache das deutlich, dass für das Neubaugebiet Jugendherberge zahlreiche Rahmenbedingungen intensiv betrachtet werden müssten. Kleff: „Im Zweifel müssen diese Rahmenbedingungen den maximalen Umfang der Bebauung vorgeben, wenn darüber hinaus die Sicherheit für Lindlarerinnen und Lindlarer von der Gemeinde nicht gewährleistet werden kann.“ Die Alternative sei, alle Konsequenzen für sicherheitsrelevante Infrastruktur etc. im Rahmen der Neuplanung zu eruieren und die zusätzlichen Kosten für Absicherung und Ertüchtigung transparent zu machen. „Dann weiß die Kämmerin, was auf den schon sehr angespannten Lindlarer Haushalt noch alles zukommen könnte. In keinem Fall darf die Politik nach dem altbekannten – und diesmal wortwörtlichen – Prinzip ‚Nach mir die Sintflut‘ entscheiden.“ 


Medieninfo lindlarlike vom 11. Juli 2021
210711-Medieninfo-lindlarlike-Buergerantrag_Extremwetterereignisse_Web.pdf (130.66KB)
Medieninfo lindlarlike vom 11. Juli 2021
210711-Medieninfo-lindlarlike-Buergerantrag_Extremwetterereignisse_Web.pdf (130.66KB)




#lindlarlike stellt nach Überflutungen in Bolzenbach und Altenrath Bürgerantrag

Forderung: Analyse und Konzeption eines Starkregenrisikomanagements in Lindlar mit Blick auf das geplante Neubaugebiet Jugendherberge 


Bürgerantrag zur Analyse und Konzeption eines Starkregenrisikomanagements in Lindlar mit Blick auf das geplante Neubaugebiet Jugendherberge
210711-lindlarlike-Buergerantrag_NRW-Vorsorge_Extremwetterereignisse_Web.pdf (133.76KB)
Bürgerantrag zur Analyse und Konzeption eines Starkregenrisikomanagements in Lindlar mit Blick auf das geplante Neubaugebiet Jugendherberge
210711-lindlarlike-Buergerantrag_NRW-Vorsorge_Extremwetterereignisse_Web.pdf (133.76KB)




#lindlarlike aktuell | Ausgabe 2 vom 8. Juli 2021

Aktuelle Informationen rund um #lindlarlike


#lindlarlike aktuell #2
210708-lindlarlike_aktuell-Ausgabe_2-Juli_2021.pdf (217.48KB)
#lindlarlike aktuell #2
210708-lindlarlike_aktuell-Ausgabe_2-Juli_2021.pdf (217.48KB)




 

#lindlarlike stellt Bürgerantrag gemäß § 24 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen

Forderung: Analyse und Neukonzeption der Gesamtverkehrssituation im Kernort Lindlar mit Blick auf das geplante Neubaugebiet Jugendherberge



Bürgerantrag zur Analyse und Neukonzeption der Gesamtverkehrssituation im Kernort Lindlar
210706-lindlarlike-Buergerantrag gemäß § 24 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen.pdf (132.59KB)
Bürgerantrag zur Analyse und Neukonzeption der Gesamtverkehrssituation im Kernort Lindlar
210706-lindlarlike-Buergerantrag gemäß § 24 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen.pdf (132.59KB)




 

Medieninfo zur Gründungsversammlung der Bürgerinitiative #lindlarlike vom 25. Juni 2021


„Es fehlt ein Gesamtkonzept!“


Bürgerinitiative #lindlarlike gegründet. | Deutliche Kritik an den Plänen von SPD, GRÜNEN und FDP für das Neubaugebiet Jugendherberge.


Ein Corona-konform volles Haus verzeichnete am Donnerstagabend der Bolzenbacher Hof in Lindlar. Die Initiatoren der Informationsplattform #lindlarlike hatten zur Gründungsversammlung der Bürgerinitiative „#lindlarlike – für ein faires Baugebiet Jugendherberge“ eingeladen und zahlreiche Lindlarerinnen und Lindlarer waren gekommen. „Schon die starke Bürgerpräsenz bei der Vorstellung der Planungen im Bau- und Planungsausschuss hat gezeigt, dass dieses Thema die Bürgerinnen und Bürger interessiert und bewegt“, sagte Christian Kleff, Sprecher der Initiative. „Das Vorhaben stößt in für Lindlar neue Dimensionen vor.“


Bei einer Maximalplanung könnten 800 bis 1.000 Menschen an der Jugendherberge ein Zuhause finden – das seien deutlich mehr, als heute beispielsweise in Altenrath wohnen. Und für den Ortskern ein Bevölkerungsplus von über 10 Prozent. „Wir glauben nicht, dass die Mehrheitsparteien SPD, GRÜNE und FDP die Konsequenzen eines solchen Wachstumsschubs für die Gemeinde im Blick haben. Wenn man so verdichtet plant, dann braucht man mehr als ein paar aufgehübschte Marketing-Powerpoint-Folien. Dann braucht man ein Gesamtkonzept, das sämtliche Auswirkungen berücksichtigt. Und das fehlt! Wir haben viele Fragen – auf diese möchten wir im Rahmen einer echten Bürgerbeteiligung Antworten.“


Für zehn Handlungsfelder hat #lindlarlike erste Fragen und Ziele für den Austausch mit Politik, Verwaltung und anderen Prozessbeteiligten definiert. „Wir werden ab sofort in kleinen Themen-Teams die einzelnen Handlungsfelder bearbeiten“, so Kleff. „Die personelle Unterstützung ist da, dafür sind wir sehr dankbar!“ Handlungsfelder sind zum einen Wohnraumbedarf, Finanzierung, Infrastruktur, Verkehr, Gemeindeentwicklung, Sozialer Wohnungsbau, Einzelhandel und Schulwegsicherheit. Bei der Frage, wie die Kinder sicher zu Schule und wieder nach Hause kommen, zeigte sich, dass es hier schon in der Vergangenheit zahlreiche Versprechen seitens der Politik und der Verwaltung gegeben habe, die zum größten Teil nicht eingelöst wurden. Kleff: „Viele Unterstützer der Initiative berichteten von einem massiven Vertrauensverlust in die handelnden Akteure und Entscheider in den vergangenen Jahren.“ Die politischen Ränkespiele zwischen den Lindlarer Parteien hätten deutliche Spuren hinterlassen. „Deshalb haben wir auch zwei Handlungsfelder auf einer eher emotionalen Ebene definiert. Zum einen ‚Vertrauen in Politik und Verwaltung‘ sowie den ‚Charakter des Neubaugebiets‘.“ Hier habe es vor der Kommunalwahl 2020 teils komplett gegenteilige Aussagen der Parteien zu dem gegeben, was nun als Planung vorliege. „Das irritiert sicherlich nicht nur uns, sondern auch diejenigen, die gerne an der Jugendherberge bauen würden. Deshalb laden wir alle Bauwilligen ein, bei uns mitzumachen und sich einzubringen. Wir meinen unser Motto ernst: Wir wollen nicht verhindern – wir wollen mitentscheiden.“

 


Präambel der Bürgerinitiative „#lindlarlike – für ein faires Baugebiet Jugendherberge“

„Lindlar wächst. Das ist uns bewusst und das begrüßen wir. Deshalb sind wir auch nicht gegen das Baugebiet Jugendherberge, wohl stellen wir aber die nun öffentlich gemachten Dimensionen der Planung in Frage. Aus unserer Sicht sollen hier parteipolitisch motivierte Wunschvorstellungen realisiert werden, die weder auf harten Fakten basieren noch nach und zu Lindlar passen. Schlimmer noch: Wir befürchten, dass die finanziellen und strukturellen Folgen der Planung nicht mitgedacht werden. Gleichzeitig entsteht der Eindruck, dass die entstehenden Nachteile und Belastungen einseitig zu Lasten der Nachbarn und Anlieger gehen werden. Damit möglichst viele Lindlarerinnen und Lindlarer sich ihren individuellen Bauwunsch so rasch wie möglich erfüllen können, möchten wir das Baugebiet mitgestalten. Und zwar so, dass es an der Realität ausgerichtet ist und die Lasten auf alle Schultern gleichmäßig verteilt werden. Wir freuen uns auf neue Nachbarn in einem fairen Baugebiet Jugendherberge.“



Medieninfo lindlarlike vom 26. Juni 2021
210625-Medieninfo-lindlarlike-Gruendungsversammlung_Buergerinitiative.pdf (139.5KB)
Medieninfo lindlarlike vom 26. Juni 2021
210625-Medieninfo-lindlarlike-Gruendungsversammlung_Buergerinitiative.pdf (139.5KB)




#lindlarlike aktuell | Ausgabe 1 vom 21. Juni 2021

Aktuelle Informationen rund um #lindlarlike






Unser Eindruck zur Sitzung des Bau- und Planungsausschusses


Am 15. Juni 2021 wurde im Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Lindlar die Neuplanung des Baugebiets Jugendherberge vorgestellt.

 

Rund 100 Lindlarerinnen und Lindlarer waren vor Ort, um sich zu informieren. Wir hatten uns im Vorfeld an den Ausschussvorsitzenden Ulrich Cölln (SPD) wegen eines Statements gewandt. Der Ausschuss stimmte einstimmig zu.


Unser Eindruck: Die vom Düsseldorfer Planungsbüro Geddert vorgestellten Entwürfe machen einen professionellen Eindruck - sie passen nur nicht zu Lindlar. So kann man Quartiere in großen Städten entwickeln, zum dörflichen Charakter Lindlars passen sie nicht. Unsere Warnung, dass die Lindlarer Infrastruktur, insbesondere Verkehr, auf einen solchen Entwicklungsschritt nicht ausgerichtet sei, spielte in der anschließenden Aussprache der Parteien kaum ein Rolle. Stattdessen gab es wieder viele Scharmützel zwischen CDU und den anderen Parteien - ganz wie vor der Wahl. Die Mehrheitsfraktionen von SPD, GRÜNEN und FDP zeigten sich von den Plänen begeistert. Die CDU lehnte sie ab und plädierte dafür, ihre Basisplanung (70 Einfamilienhäuser) modifiziert umzusetzen, was abgelehnt wurde.


Nachdenklich gemacht hat uns die Einlassung eines Vertreters der GRÜNEN: Die Partei war 2017 noch grundsätzlich gegen das "Monster-Baugebiet". Nun hieß es sinngemäß: Wenn schon Ackerland geopfert würde, dann müssten so viele Menschen wie möglich auf der Fläche leben. Eine interessante Definition des eigenen Anspruchs, das Baugebiet "besser" zu machen.

(Hinweis: Die Homepage der GRÜNEN Lindlar ist derzeit wegen eines veralteten Zertifikats nur schwer zu erreichen.)


Was wir erreicht haben: In unserem offenen Brief und in unserem Statement haben wir eine intensive Bürgerbeteiligung von Beginn an gefordert. Insbesondere die SPD zeigte sich hier offen und formulierte einen entsprechenden Antrag, der einstimmig angenommen wurde (die CDU hatte einen ähnlichen Antrag formuliert, schloss sich dann dem SPD-Antrag an).


Damit wir in dieser Bürgerbeteiligung für möglichst viele Nachbarn und Anlieger sprechen können, möchten wir aus #lindlarlike eine echte Bürgerinitiative machen. Weitere Infos hierzu folgen.

 

Die bislang öffentlichen Planungsvarianten dokumentieren wir auf dieser Website. Sie unterscheiden sich signifikant vom ursprünglichen Ansatz. Statt 70 Einfamilienhäuser sind in den verschiedenen Varianten bis zu 70 Einfamilienhäuser + 40 Reihenhäuser + 176 Wohneinheiten in bis zu dreistöckigem Geschossbau angedacht.



© WavebreakMediaMicro – stock.adobe.com



Offener Brief an die Lindlarer Parteien und den Bürgermeister vom 14. Juni 2021 

Sehr geehrte Damen und Herren,


mit Entsetzen haben wir die am 10. Juni veröffentlichten Planungsentwürfe für das Neubaugebiet „Jugendherberge“ zur Kenntnis genommen. SPD, GRÜNE und FDP hatten die ursprüngliche Bauplanung vor der Kommunalwahl scharf kritisiert. Und diese Kritik haben wir Nachbarn und Anlieger nachvollziehen können. Wir hatten die Hoffnung, dass eine Neuplanung unter der neuen politischen Mehrheit in Lindlar zu einer „dorfgerechteren“ Variante führen würde. Das Gegenteil ist eingetreten: Statt 70 Einfamilienhäusern sollen auf derselben Fläche nun knapp 70 Einfamilienhäuser, rund 30 Reihenhäuser und über 130 Wohneinheiten in bis zu dreistöckigem Geschosswohnungsbau entstehen. Diese massive Überplanung der Fläche lässt uns Bürgerinnen und Bürger fassungslos zurück und wirft zahlreiche Fragen auf.


Unser Standpunkt: Neuer Wohnraum in Lindlar ist wichtig für die Gemeinde, das Baugebiet „An der Jugendherberge“ bietet gute Voraussetzungen für eine nachhaltige und dabei sanfte und ortsgerechte Bebauung. Die direkten und indirekten Anwohner/Betroffenen müssen aber von Beginn an in die Planungen eingebunden und an der Entscheidung beteiligt werden. Der gesamte Prozess muss maximal transparent gestaltet werden. Der Start in den Prozess weist leider in eine falsche Richtung und weckt Befürchtungen, es könnten – wieder einmal – Fakten  an den Interessen der Lindlarer Bürgerinnen und Bürger vorbei geschaffen werden. Die für die Sitzung des Bau- und Planungsausschuss am 15. Juni 2021 vorgesehenen Planungsvarianten sind das komplette Gegenteil von einer nachhaltigen und sanften Bebauung. Weniger ist mehr!

 

Wir fordern:

  • Die geplante Beschlussvorlage für den Tagesordnungspunkt 6 der 3. Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Gemeinde Lindlar am 15. Juni 2021 muss gestrichen werden.
  • Auf Basis der vorliegenden Planungsvarianten dürfen keine politischen Beschlüsse gefasst oder verwaltungsrechtliche Schritte eingeleitet werden.
  • Stattdessen müssen die Bürgerinnen und Bürger von Lindlar die Möglichkeit erhalten, ihre Vorstellungen einer ortsgerechten Bebauung der Fläche einzubringen.
  • Diese Vorstellungen und Ideen müssen von der Politik aufgenommen und mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden mit dem Ziel eines für alle Seiten tragfähigen Kompromisses.
  • Diese echte Bürgerbeteiligung geht weit über eine übliche Infoveranstaltung und die Möglichkeit für Eingaben hinaus. Sie ist bei einem Projekt dieses Ausmaßes aber unbedingt erforderlich. Die Einbindung eines neutralen externen Moderators ist zu prüfen. 

 

Wir kritisieren und wir fragen nach:

  • „SPD und Grüne werfen Verwaltung, BGW und der CDU eine mangelnde Informationspolitik vor.“  (Bergische Landeszeitung v. 12. Februar 2018 in einem Bericht über das Neubaugebiet Jugendherberge)
    Der „Neustart“ der Planungen unter der politischen Mehrheit von SPD, Grünen und FDP wirft ebenfalls Fragen auf: Warum wurden die Planungsunterlagen erst so spät online gestellt? Warum haben die Parteien nicht vorab über die Detailplanungen informiert? Eine transparente Vorgehensweise, die die Bürgerinnen und Bürger von Beginn an mitnimmt, schaut anders aus. Wir befürchten, dass die neue politische Mehrheit in Lindlar da weitermacht, wo die alte Mehrheit aufgehört hat.
  • Die extreme Verdichtung auf der Fläche (im Vergleich zur ursprünglichen Planung) entspricht in keinster Weise dem Charakter Lindlars. Die Forderungen zahlreicher Lindlarer Bürgerinnen und Bürger nach einem Erhalt der Baukultur und der dörflichen Identität aus dem Prozess zum Gemeindeentwicklungskonzept 2035 wird komplett ignoriert. Offensichtlich soll eine „moderne“ Quartiersentwicklung um jeden Preis durchgesetzt werden. Das Ziel einer maßvollen Entwicklung wird dabei geopfert. Offenbar wurde zudem aus dem Wildwuchs von Einfamilienhäusern und Geschossbauten in Lindlar-West nichts gelernt. Warum nicht?
  • Neuer Wohnraum für über 600 Menschen (Annahme: vier Personen pro Einfamilien- und Reihenhaus, ein-zwei Personen pro Wohneinheit im Geschosswohnungsbau) bedingt einen massiven Ausbau der Lindlarer Infrastruktur, beispielsweise bei den Schulkapazitäten. Ist dieser bereits mitgedacht?
  • Über 600 Menschen mehr bedeuten eine enorme Zunahme der Verkehrsströme, insbesondere im Bereich der weiterführenden Schulen (Gymnasium, CJG St. Antoniusschule, Real- und Hauptschule). Bereits das Verkehrsgutachten für die ursprüngliche Planung hatte im Bereich Hellinger Straße/Voßbrucher Straße/Korbstraße/Auf dem Korb) eine Zunahme des Verkehrs zu morgendlichen Stoßzeiten (7.15-8.15 Uhr, also genau dann, wenn die Kinder zur Schule gehen) um 25 Prozent prognostiziert. Die Neuplanung wird den Verkehrsfluss noch einmal explodieren lassen. Diese Gefährdungssituation der Kinder wurde im damaligen Planungsprozess ausgeblendet. Das darf sich nicht wiederholen!
  • Für welche Zielgruppen ist der neue Wohnraum eigentlich gedacht? Lindlarer Bürgerinnen und Bürger? Oder soll Lindlar als Kölner Speckgürtel herausgeputzt werden?
  • Und wie soll die Bauverdichtung unter ökologischen Gesichtspunkten (Stichworte Versiegelung, Oberflächenwasser etc.) gerechtfertigt werden?

 

Unser Fazit zum jetzigen Zeitpunkt: Die Neuplanung des Baugebiets „Jugendherberge“ ist noch einmal eine klare Verschlechterung gegenüber der ursprünglichen Planung. Der dörfliche Charakter Lindlars wird zerstört. Die Interessen der Anlieger und Nachbarn werden ignoriert. Die Zunahme der Verkehrsströme ist insbesondere für Schulkinder eine extreme Gefahr.


Deshalb muss der Prozess jetzt gestoppt und eine erneute Planung unter Einbeziehung der Anlieger und Nachbarn angegangen werden. Wir wollen volle Transparenz. Wir wollen mitgestalten.


Als Anlieger und Nachbarn

 

Marco Schüttler, Hellinger Str. 17                     Christian Kleff, Hellinger Str. 1





 
 
 
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